Neue Straßen in Börger

01.09.2021 UB – Die Bauarbeiten zur Einrichtung eines Neubaugebietes in Börger „Am Töppen“ schreiten zügig voran. Wie in der letzten Ratssitzung besprochen wurde, werden die Grundstücke wohl noch in diesem Jahr (?) oder im Winter 2021/2022, bebaubar sein. Die Anfragen bei der Gemeinde nach Baugrund ist nach wie vor hoch. Zum ersten Mal wird die Siedlung voll erschlossen und ausgebaut sein, wenn Bauwillige die Parzelle übernehmen. Und das zu einem überaus günstigen Ankaufpreis. In der öffentlichen Sitzung des Rates der Gemeinde am 18. Aug. 2021 wurden für dieses Gebiet Straßennamen vergeben. Man einigte sich nach Vorgesprächen mit großer Mehrheit im Rat auf Namen, die auf die historischen Gegebenheiten hinweisen und diesen Ort kennzeichnen.

Geografisch liegt diese Ortserweiterung „bei den großen Steinen“. Einer Bezeichnung, die an die drei im Ortsbereich Börger liegenden Großsteingräber hinweisen, die 3.500 bis 2.000 Jahre vor Christi Geburt hier entstanden sind, und dem Opferstein der als Kult- Fehme- und Opferstätte diente. Diesen kulturhistorischen Denkmalen widmete die Gemeinde vor Jahrzehnten schon drei Straßennamen. Die Straßennamen „Zum Opferstein“, „Am Hünenstein“ und „Bergstraße“ in Anlehnung an „Fehmeberg“ oder Vogelberg“, sind hier vorhanden.

Nördlich der „Großen Steine“ in Börger, dort wo die Siedlung entsteht, fand 1230 eine Schlacht zwischen Friesen und Hümmlingern statt, bei der die Hümmlinger mit Hilfe des Landesherren, des Grafen Otto von Ravensburg die Friesen vernichtend schlugen und in die Flucht trieben, obwohl sie zahlenmäßig in der Minderheit waren. Überliefert ist, das eine Ehefrau in Börger ihrem Manne vor der Schlacht einen Bierkrug reicht und ihn verbietet als Verlierer wiederzukommen. Durch das gemeinsame Handeln der Hümmlinger und des Landesherren, gingen die Überfälle von Friesen auf den Hümmling zurück. In einem Börger Bauernhaus (Schütten?) ist in den folgenden Jahrhunderten ein Schmuckfenster (Bleiglasruten) zu sehen gewesen, das eine Schlachtszene dokumentiert. Man nannte die Friesen, die in der Schlacht große weiße Federn als Erkennungszeichen an den Mützen trugen, Hoahne oder Hähne. (siehe: Emo in Matth.anal.II.99. Wiarba (ostf. Geschichte I. 197 u. Diepenbrock-Aufz.). In Anlehnung dieser historischen Begebenheit, hat der Gemeinderat Börger die neuen Straßen „Friesenweg“., (Einfahrt von der Koautroe/Bergstraße aus), und „Hahnenkamp“ (Sackgasse hinter dem Friesenweg), benannt. Eine dritte Straße weißt auf den alten Flurnamen vor den Westerntannen = „Westertannen“ hin (Einfahrt vom Töppen).

Comments are closed.