15.09.2024 UB – Unser diesjähriger Ausflug ging heute unter Leitung unserer Vorsitzenden Johanna Terhalle nach Twistringen zum dortigen „Strohmuseum“. Viele der Mitfahrer konnten sich unter einem Strohmuseum wenig vorstellen, wurden aber eines Besseren belehrt. Nach einer leckeren Kaffeetafel im Museumsgebäude erfuhren die 25 mitgereisten Heimatvereinsmitglieder wie vielseitig unsere Vorfahren mit Stroh arbeiteten und wie wichtig diese Halme waren. Gerade im Raum Twistringen. Aus Stroh wurden viele Haushaltsgegenstände gefertigt. Vieles davon ist in Vergessenheit geraten.
Von Bienenkörbe über Matten und Bettgestelleinlagen sowie Matratzenfüllungen, Beimischung in Lehm für Wände und Böden, Hauseindeckungen mit Stroh, Strohhalme und Sommerhüte.Vieles fertigte man früher aus dem Rohstoff Stroh, vor allem das Roggenstroh war hier gefragt.In Twistringen entstand so ein blühendes Handwerk, das den Ort wirtschaftliche erstarken lies. Dieses geschah auch durch die Herstellung von Maschinen und Automaten für die Verarbeitung von Stroh. In großem Stil wurden dort industriell Arbeitshüte gefertigt. Bekannt wurden Sommerhüte für die Feldarbeit aber auch der „Kreissägenhut“ und weitere Formen, mit großer Krempe. Man fertigte jährlich auch hundertausende von so genannten „Marlotten“, das sind Schutzhauben aus Stroh für Wein- und Spirituosenflaschen, aber auch Weihnachtsschmuck. Mitte des 20. Jahrhunderts ging dieser Wirtschaftszweig so langsam unter. Die Südostasiaten waren in diesem Bereich effektiver.
Nach diesem interessanten Besuch besichtigte man noch die Zittadelle in Vechta und nach einem Abendessen war man gegen 21.00 Uhr wieder in Börger.