Steindenkmale aus der Jungsteinzeit in Börger

Steindenkmale bauenDie Sagenwelt unserer Vorfahren
04.07.2010 UB – Die Großsteingräber der Jungsteinzeit werden heute noch oft als“Hünengräber“ bezeichnet. Die Zeit der Großsteingräber ist das zweite und dritte vorchristliche Jahrtausend. Opfersteine, Richtsteine oder Altäre sind weitere Anlage dieser Zeit. Hinter der Bezeichnung „Hünengräber“ verbirgt sich eine alte Vorstellung aus dem Bereich des Volksglaubens. Sie besagt, daß die riesigen Findlingsblöcke nur von Riesen (= Hünen) hätten bewegt werden können und dass somit diese auch als Erbauer dieser Gräber anzusehen seien. Richtig ist aber, das Huine mit Groß oder Mächtig übersetzt werden kann. Großsteingräber sind auf dem Hümmling, im südlichen Emsland, in den Niederlangen (dem Hondsrug, einer ähnlichen Landschaft wie der Hümmling), in der Lüneburger Heide bis hin nach Mecklenburg und Skandinavien, meist in Gruppen entlang alter Handelsstraßen und der Flüsse anzutreffen. Viele dieser steinernen Grabbauten mussten in den letzten Jahrhunderten landwirtschaftlichen Nutzflächen weichen oder fielen Plünderungen (zerschlagen der Steine als Baumaterial für Straßen u. Häuserbau) zum Opfer. Erst um die Mitte des vorigen Jahrhunderts gelang es, der Zerstörung Einhalt zu gebieten. Viele Grabanlagen, Altäre oder Opfersteine waren aber da schon unwiederbringlich verloren. Die Angehörigen der so genannten „Trichterbecherkultur ? (oder auch Schnurbecherkultur genannt – nach der Musterung der Ornamente die mit einer Schnur eingedrückt wurde)“ gelten als Erbauer der Großsteingräber.

Wo kommen die Findlinge her?
Findlinge sind riesige, meistens abgerundete Steine, die zum größten Teil aus Granit bestehen. Sie werden Findlinge genannt, weil sie in unserer Gegend früher herumlagen (Abraum der Eiszeit) und von den Menschen der Steinzeit zum Bau ihrer Steingräber gesucht und benutzt wurden. Heute findet man manchmal beim Pflügen oder Baggern noch Findlinge. Ein 1,90 m breiter, 1,00 m hoher und 2,30 m langer Findling (also ein eher kleiner Findling) wiegt ungefähr 9 t. Die Findlinge sind vor vielen Tausend Jahren von riesigen Gletschern (= wandernde Eismassen) aus Norwegen, Finnland und Schweden zu uns gebracht worden. Es war damals kälter als heute. Es herrschte Eiszeit. Das Eis der Gletscher hobelte in tausenden von Jahren über den Felsuntergrund und nahm dabei große Gesteinsbrocken mit. Als es viele Jahre später wieder wärmer wurde, schmolzen die Gletscher langsam ab und Sand, Steine und die Findlinge blieben zurück. Auf der Nordhalbkugel war diese Zeit durch große Temperaturschwankungen gekennzeichnet. Während der Kaltzeit dehnten sich riesige Eisdecken von Skandinavien bis nach Norddeutschland aus. Damals war unsere Landschaft eine Tundra. Hier lebten Rentier und auch Mammut. Das Eis nahm auf seinem Weg aus dem Norden Gesteinsbrocken auf und transportierte diesen Schutt bis hierher. Nach Abschmelzen der Eisdecken blieben Steine, Sand und Geschiebemergel zurück. Gletscher Herk - 900 Einzigartige Zeugen der Vereisung sind die Findlinge. Als frei gewitterte Teile des Grundgebirges lagen sie in Finnland und Schweden an der Erdoberfläche, wurden dort von den Gletschern erfasst und teilweise über 1000 km auch in unsere Region verfrachtet. Von einem späteren Gletschervorstoß zusammen gestaucht bilden sie heute die Höhenzüge des Hümmling aber auch Höhenzüge des Holländischen Hondsrueg, und die Hügellandschaft in der Lüneburger Heide und weiterer Höhenzüge der norddeutschen Geest. Sie entstanden vor fast 200.000 Jahren. Als ein annähernd 400m mächtiger Gletscher sich über Norddeutschland und den Hümmling schob, dort wo wir heute unsere Häuser haben.

Die Menschen dieser Zeit
In der Jungsteinzeit (vor nunmehr fast 5000 Jahren) wurden unsere Vorfahren mehr und mehr sesshaft. Sie wurden von Jägern, Sammlern und Kriegern zu Ackerbauern, und Viehzüchtern. Um Ackerland zu bekommen wurden Bäume gefällt. Auf den Äckern bauten sie Weizen, Gerste, Erbsen, und Leinsamen an. Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine dienten als Haustiere. Die Menschen lebten jetzt in festen Häusern. Zuerst in kleinen Behausungen, Später in festen mit einem großen Strohdach versehenen Häusern. Diese Häuser waren in der Blütezeit bis zu 40m lang und hatten für mehrere Familien (einer Großfamilie) Platz. Damit beendeten sie den ältesten und längsten Abschnitt der Menschheitsgeschichte, die Zeit der Jäger- und Sammlerkulturen, und führten die sesshafte Lebensweise ein. Aus Untersuchungen von Blütenpollen wissen wir heute, dass es damals 2 – 3 °Celsius wärmer als heute war. Es gab große Eichen und Buchenbestände, an deren lichten Rändern, in Bach- oder Flussnähe, mit Steinbeilen der Wald gerodet wurde. Wichtigste Feldfrucht war Getreide. 4000 v.u.Z. wurden bereits Schweine und Rinder gezüchtet und Schafe und Ziegen.

Wozu dienten die Steinhaufen – wie wurden sie gebaut
Der Brauch, die Toten in steinernen Gräbern beizusetzen, ist vermutlich im westlichen Mittelmeerraum entstanden. Von hier aus erfolgte seine Ausbreitung durch eine küstennahe Schifffahrt über West- nach Nordeuropa. Hier treten die ersten Großsteingräber um 3000 v.u.Z. (= vor unserer Zeitrechnung) auf. In den nächsten Jahrhunderten wurde nahezu das gesamte nordeuropäische Flachland bis zum Nordrand der Mittelgebirge in diesen Grabsittenkreis einbezogen. Diese Gräber der Tichterbecherkultur sind nicht die einzigen Megalithbauten. Es zählen auch Steinkreise, Tempel, Opfersteine und Memhire (aufrecht stehende Steine) dazu. Sehr bekannt sind Stonhenge in Südwestengland, Die Externsteine, Opfersteine in Deutschland, die Steinreihen in Carnac Frankreich und Tempelbauten etc. Ein Experiment aus Dänemark, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts belegte, das man mit Rollen, Seilen und Hebeln diese schweren Findlinge bewegen kann. Dadurch war der Weg für eine wissenschaftliche Beschäftigung mit diesen monumentalen Grabbauten frei (nach Schirnig).

Steinetr - 900Steindenkmale in Börger

SteineDas besterhaltene Steingrab in Börger, welches fast vollständig erhalten ist, nennt der Volksmund „Steenhus“. Es liegt an der Straße „Am Hünenstein, Ecke Herbergsweg“ und ist oft besucht, fotografiert und dokumentiert. Es ist eines der Wahrzeichen unseres Ortes. Diese Grabanlage befand sich in der Zeit der Entstehung auch in der Nähe von Siedlungen, der zu dieser Zeit (Jungsteinzeit oder Megalithkultur) sesshaft werdenden gemanischen Stämme. Wer zu dieser Zeit den Hümmling bewohnte und wo die Nachkommen heute sind ist heute noch unbekannt.

vorhandene Wandsteine 21
davon in Position 21

vorh. Schlusssteine 2
davon in Position 2

vorhandene Decksteine 9
davon in Position 5

der einst vorhandene ovale Steinkranz
ist einseitig durch einen Wall erkennbar

Steingrab Sonnenhügel Ein weiteres Grab befindet sich an der Straße „Am Sonnenhügel“ in Börger. Dieses ist schon durch den Steineklau der 1800er Jahre arg ramponiert. Im Volksmund nennt man es „Grab am Sonnenhügel“. An Anfang der Steingrabkultur (Megalithkultur) wurden kleinere Gräber gebaut. Später verfeinerte man die Technik und baute mächtigere Anlagen.

Kammerlänge innen 16.00m
Kammerbreite innen 1.80m

vorhandene Wandsteine 10
davon in Position 4

vorh. Schlusssteine 2
davon in Position 1

vorhandene Decksteine 9
davon in Position 4

Der umliegende Steinkreis ist nicht erkennbar,
das Grab liegt aber auf einem erkennbaren Hügel.
Das Gelände fällt nach allen Seiten ab.

Steingrab Bergs Das nur noch mit Resten, fast vollständig zerstörtes Steingrab an der Bergstraße in Börger, auf dem Voagelberg liegt ebenfalls, genauso wie die anderen Gräber in Börger auf einer kleinen Anhöhe, die sich ca 6 – 12 Meter aus dem Geländeprofil abhebt. Nur noch einige wenige Steine sind vom dritten Grab übrig. Viele Steine sind zerschlagen worden,sind geraubt und gingen für den Straßenbau nach Emden, Leer, Oldenburg oder Münster. Hier auf dem Steingrabhügel stand über hunderte von Jahren eine große Buche. Sie ist um das Jahr 2005 abgestorben und wurde wohl über 500 Jahre alt. Dieser Baum diente bei Schützenfesten als „Voagelboom“. In ihm wurde ein großer Holzadler gehängt, den die Schützen für die Ermittlung des Schützenkönigs treffen und herunterholen mussten.

Länge 20.00 m

vorh. Wandsteine 6
davon in Position 3

vorhandene Decksteine 1

Vom einstigen Grab sind noch Reste vorhanden,
es wurde in den 1800er Jahren stark geplündert
und als Baumaterial verkauft.

Ein weiteres Grab befand sich bis Mitte der 1800er Jahre auf dem Sünnerberg (Platz des Feuerwachturms) an der Landstraße nach Werpeloh. Oberhalb des Börger Esches auf der Spitze des Sünnerberges war die Anlage, die nachweislich in alten Erzählungen und Karten eingetragen ist. Dieses ist gänzlich verschwunden. Hier gibt es keine oberflächlichen Spuren mehr.

Das Grab mit dem größten Deckstein des Emslandes lag an der Landstraße von Börger nach Papenburg, auf der Wohldhöhe Börgerwald, kurz vor der Kreuzallee in der Börger Mark. Es ging als Surwolds-Grab in die Geschichte ein. Unter dem größten Deckstein dieses Grabes soll einst eine ganz Schafherde mit Schäfer Platz gefunden haben. Dieses jungsteinzeitliche Grab ist ebenfalls gänzlich geplündert. Es hatte wohl drei aussergewöhnlich große Decksteine (Trilithen). Der mittlere Stein soll, so der Bericht von van Velen am 14.3.1613, 7 Meter lang und 3 Meter breit gewesen sein. Damals und auch später unter dem Bischof Bernhard von Galen wurde dieses Grab untersucht. Man fand Urnen mit Asche gefüllt und Beigaben. Die Entstehung dieses Grabes ist wohl auf ca 2000 v. Chr. zurück zu datieren. Als Ende der 700er der Friesenherscher (Häuptling) Surbold (oder Surwold) in der Schlacht zwischen Sachsen und Friesen an der Hase zwischen Meppen und Haselünne, gegen die Franken fiel, wurde er an der Grenze zu seinem Reich im Borgerwald, hier in diesem vorhandenen Grab beigesetzt. Mitte der 1800er Jahre wurde dieses Grab zerstört und die Steinbrocken als Pflastermaterial verkauft. Ausgrabungen in den 1800er Jahren (man ging der Sache mit der Überlieferung – … Surwold liegt in einem goldenen Husholt – nach) liesen nichts übrig (so sagt man), oder die noch vorhandenen Abraumhalden an der Börgerstraße Reste dieser Ausgrabungen??. Ein Zeitungsartikel aus den 1930er Jahren gibt Infos (im Anhang). In 2014 ist eine Gruppe aus Börgerwald und vom HV Börger dabei, weitergehende Informationen über das Grab und auch die genaue Örtlichkeit zu ermitteln.

Es gibt viele Gräber auf dem Hümmling und der benachbarten Region der Drenthe in den Niederlanden (ca. 100 in Nordwestdeutschland und ca. 50 in den Niederlanden). Hier ist der Jungsteinzeit, der Kultur der großen Steine, mit dem Hunebed-Museum in Borger ein Denkmal gesetzt worden. Siehe unter www.hunebedcentrum.nl. Hier findet man alles über die Steinzeit, den Menschen, die Kultur, Wohnungen und Lebensweisen.

Das größte Grab des Emslandes ist das Köngisgrab zwischen Werlte und Rastdorf. Dieses Grab ist noch komplett mit dem Hünenbett, dem ovalen Steinkreis erhalten. Es ist ebenfalls sehenswert.

Der Opferstein
Opferstein 2010Sagenumwogen seit unendlich langer Zeit liegt er in seinem Sandbett. Wohl vor 200.000 Jahren bei der letzten großen Eiszeit auf einer zigtausendjährigen Reise, mit dem Eis aus Skandinavien hierhin getragen, liegt er in unmittelbarer Nähe der großen Steingräber in Börger, noch heute auf seinem Platz. Es ist fraglich ob die Menschen diesen Stein je bewegt haben. Er wiegt wohl über 22 Tonnen und liegt in einer Talsenke, einem alten Wasserlauf, der zwischen dem Börger Westermoor (dem Devertal) und dem Börger Ostermoor (dem Ohetal) verläuft. Sein Name stammt aus der Überlieferung. Er gehört zweifellos zu den mystischen Stellen der Germanenkultur, zu der auch die Steinkreise, Menhire und Tempelbauten gehören. Ob dieser Stein einmal als Opfertisch für die Menschen der Steinzeit gedient hat, kann man heute nicht mehr nachvollziehen, die Überlieferung spricht aber davon. Hier sollen unsere Vorfahren den Göttern Wotan, Thor, Freya und anderen altgermanischen Göttern, Opfer dargebracht worden sein, um eine gute Jagd, gute Ernte, Aufnahme in Wallhall oder Fruchtbarkeit zu erlangen. Der Opferstein ist das Wahrzeichen von Börger. Um den Opferstein und die Hünengräber ranken sich Sagen die früher an den langen Winterabenden erzählt wurden. Einige sind notiert worden und der Nachwelt erhalten geblieben. So die Überlieferung von R.R. (Reinhard Rolfes / Backerreiner.

Sage um den Opferstein in Börger
von Reinhard Rolfes (Backer-Rainer), Börger überliefert (ca. 1890)

Charakteristisch für den Hümmling sind seine weit ausgedehnten Flächen dürrer Heide und die großen Moore, seine dichten Wälder und seine vereinzelt noch von jeglichem Pflanzenwuchs freiliegenden Wellen weißen Dünensandes und nicht zuletzt, die vielen sagen umwobenen Hünengraber. In vielen Dörfern des Kreises Hümmling, kann man sie antreffen, die alten Grabmäler der sagenhaften Urbewohner des Hümmling. Der unzweifelhaft größte Einzelblock eines solchen Hünengrabes liegt im Westen der Gemeinde Börger. Er ist ein gewaltiger Steinkoloß. Ein Zeuge jahrtausend zurückliegender Zeiten. Und um diesen Hünenstein, den Opferstein, wie er allgemein benannt wird, ranken uralte Sagen.
… Es war noch in den Zeiten, als der jetzige Hümmling mit riesigen, dichten Tannenwäldern bedeckt und mit weiten Sümpfen überzogen war, es war die Zeit vor den großen Schafherden, die den Wald zurückdrängten. Es war die Zeit, da die Urbewohner, die Hünen in tiefen Höhlen inmitten von dunklen Wäldern hausten. Die Hünen waren von gewaltiger Körpergröße und sie besaßen ungeheure Kräfte. Sie lebten von der Jagd, denn die Wälder wiesen großen Wildreichtum auf, Rehe, Hirsche, Wildschweine, ja sogar Bären wohnten in Ihnen. Alljährlich trafen sich die Hünen zu einer großen Jagdfeier. Gemeinsam gingen Sie dann tagelang auf die Jagd. Wenn dann die Jagdtage beendet waren wurde ein großes „Schmausessen“ veranstaltet. Kraftproben wurden ausgefochten und manch fröhliches Spiel wurde gespielt. Sehr beliebt war das Kegelspiel. Allerdings ist dieses Spiel grundverschieden von dem heutigen Kegeln. Von einem hohen Berge schleuderten die Hünen gewaltige Steinblöcke in die weit entfernten Täler, wo kegelförmig mehrere Steine aufgeschichtet waren. Sieger von den Hünen war dann Derjenige, der es verstand, mit einem gewaltigen Wurf das aufgesetzte Steingebilde zu zerstören. Eine der höchsten Erhebungen dieses Landes ist die „Lorper Höchte“. In Zeiten großer Erdrevolutionen ist dieser Berg, wie so viele andere, nach und nach abgeschliffen und bedeutend verkleinert worden. Von dieser „Lorper Höchte“ konnte man weit in die Welt blicken. Und hier trafen sich vor vielen hundert Jahren wieder einmal die Hünen und veranstalteten nach vorhergegangener Jagd nach fröhlichem Treiben ein „Kegelspiel“. Haufen von Steinblöcken wurden auf den Berg geschafft. Und der Reihe nach schleuderten die Hünen die gewaltigen Steinmassen auf die Steingebilde, das fern nahe Ostfriesland in einem Tal aufgestellt war. Unter den Steinen, die vom Berg ins Tal geschleudert werden sollten, war einer von solcher Größe und Schwere, dass nur der Stärkste unter den „Hünen“ sich stark genug glaubte, mit gewaltigem Schwung den Stein in das weit entfernte Tal schleudern zu können. Und wirklich, mit größter Kraftanstrengung gelang es „dem Hünen“ unter den Hünen, den Block in hohem Bogen von sich zu stoßen. Und weiter heißt es in der Sage, dass in der Gegend der heutigen Gemeinde Börger damals schon Häuser standen. Eines hatte ein schornsteinähnliches Gebilde auf dem Dach. Und der von den Hünen geschleuderte Steinblock habe den Schornstein dieses Hauses gestreift und sei dadurch stark an seinem Fluge behindert worden. Noch ein paar Mal habe er sich in der Luft überschlagen, und mit gewaltigem Krache sei er in einem Wasserlauf nahe Börger niedergestürzt, das einige hundert Meter von der Nordkamper Chaussee entfernt liegt. Dort blieb er liegen bis heute. Soweit die eigentliche Sage. …

Der Stein heißt Opferstein – warum?
Ich habe auch noch gehört wie man den Opferstein nennt. Bei dieser Gelegenheit will ich es erzählen. Als sich die eben erzählte Sache abspielte, waren die Hünen alle noch eifrige Verehrer vieler Nordischer Götter. Bei besonderen Anlässen und Festen opferten sie ihren Göttern Opfertiere. Als sie nun sahen, dass der Steinblock, der von den stärksten Hünen geworfen war, durch solche sonderbare Art und Weise sein Ziel verfehlt hatte, sahen sie darin eine Willensbekundung der gewaltigen Götter. Und als die Hünen von nun an den riesigen Felsblock bei Börger als Opferstätte der Opfertiere benutzten glaubten sie dadurch nach dem Willen ihrer Götter zu handeln. Noch Jahrhunderte lang benutzten sie den Wurfstein des kräftigsten Hünen als Opferstein.

Nachweise:
– 1890 Sage von R.R. Börger aus EZ
– aus Stonepage.de
– www.strassedermegalithkultur.de
– tw.strahlen.org/praehistorie/niedersachsen
– Ausarbeitungen anderer Gruppen, wie die Schule Stavern
– LK Emsland, EL-Touristik u. alte Texte

Surwolds Grab - Zeitungsausschnitt

Begriffserklärung:

Lignement * Alignements sind (mehrere) Reihen von Menhiren gleicher Orien-tierung, angeordnet in mehreren Metern Abstand. Dadurch entstehen sogenannte Steinalleen (frz. Alignements). Wenn die Steine lediglich in einer oder zwei Reihen stehen, spricht man von Steinreihen (Lignes). Sind sie (halb)kreisförmig oder oval angeordnet, benutzt man das keltische Wort Cromlech.

Allée Couverte * Eine Allée Couverte ist ein Steinkistengrab mit nur einem langgestrecktem, von Steinplatten in gleicher Höhe bedeckter Raum. Es können Ausbuchtungen, Seitenkammern und eine durch eine querliegende Steinplatte getrennte Schlußkammer vorhanden sein. In Frankreich und Belgien können diese Gräber sehr unterschiedlich gestaltet sein.

Baalberger Kultur * Die Baalberger Kultur (auch Baalberge Kultur) war eine frühe voll ausgebildete jungneolithische Kultur mit Fundstätten in Mitteldeutschland. Benannt wurde sie nach dem Erstfund im Schneiderberg von Baalberge, Salzlandkreis, in Sachsen-Anhalt. Sie wird als älteste Gruppe der Trichterbecherkulturen angesehen. In Deutschland ist sie die fundreichste Erscheinung der Trichterbecherkulturen. Aufgrund der Probleme beim Kulturbegriff in der Archäologie wird heute vor allem vom Baalberger Keramikstil gesprochen. (Quelle: Wikipedia)

Bandkeramikkultur * Die Bandkeramikkultur oder auch Linienbandkeramische Kultur ist eine der ältesten bäuerlichen Kulturen des Neolithikums Mitteleuropas. Die charakteristische Verzierung der keramischen Gefäße mit einem Bandmuster aus eckigen und runden Spiralbogenlinien gab ihr den Namen.

Bautastein * Bautasteine sind schlanke und hohe Steine, die in Skandinavien und den umgebenden Regionen einzeln, in Gruppen oder auf Gräberfeldern aufgestellt wurden. Im Gegensatz zu Runensteinen tragen sie weder Bilder noch Inschriften.

Blockkiste * siehe: Steinkiste * Der Übergang von der Steinkiste zur Block-kammer, deren Wände aus dickeren Steinblöcken bestehen, ist fließend.

Blutrinne * Als Blutrinne bezeichnet man künstliche, in Stein gehauene Rinnen. Sie können sich in Menhiren, Decksteinen von Großsteingräbern oder großen Findlingen befinden. Sie dienten dazu, bei Opferritualen das Blut abfließen zu lassen, welches dann oft in Opferschalen oder ausgehölten Steinen aufgefangen wurde. Ein Beispiel für eine Blutrinne ist das Großsteingrab Stöckheim in der Altmark in Sachsen-Anhalt.

Brandschüttung * Bei einer Brandschüttung wird der Leichenbrand aufgesammelt und anschließend in die Grabgrube geschüttet.

Bronzezeit * Die Periode in der Menschheitsgeschichte in der Metallgegenstände vorwiegend aus Bronze hergestellt wurden nennt man Bronzezeit. Sie dauerte in Mitteleuropa ungefähr von 2200 bis 800 v. Chr. und löste damit die Jungsteinzeit ab.

Cairn * Cairn ist die Bezeichnung für einen Hügel aus Bruchgestein, der eine oder mehrere neolithische Grabkammern bedeckt. Gute Beispiele dafür auf diesen Seiten sind der Table des Marchand oder der Cairn de Barnenez.

Cromlech * Cromlech ist der keltische Name für Steinkreis. Der Begriff findet Verwendung für Anlagen in Irland, Frankreich und Portugal. Auf den britischen Inseln werden Dolmen als Cromlechs bezeichnet.

Deckstein * Ein Deckstein ist ein meist auf 2 Tragsteinen aufliegender, im allgemeinen waagerechter Stein. Diese Kombination nennt man Joch.

Dolmen (Schwedisch: Dös, Dänisch: Dysse) * Ein Dolmen ist ein aus großen Steinblöcken errichtetes vorgeschichtliches Bauwerk. Auf aufgerichteten Tragsteinen ruhen eine oder mehrere Steinplatten. Die Tragsteine stehen zumeist dicht nebeneinander und bilden eine rechteckige, vieleckige oder ovale Kammer. Man unterscheidet zwischen Urdolmen, erweiterten Dolmen, Polygonaldolmen und Großdolmen.

Domarring * Schwedisch für Richterring. Es sind Grabformen, die gewöhnlich aus einer ungeraden Anzahl von Steinen (meist sieben oder neun) bestehen. Die frühere Auffassung war, das man dort das Thing einberief, um über Rechtsstreitigkeiten zu entscheiden.

Einzelgrabkultur * Sie gehört zu den schnurkeramischen Gruppen der Jungstein-zeit und datiert etwa von 2800 bis 2300 v. Chr.

Erweiterter Dolmen * Bei einem erweiterten Dolmen bestehen die Längseiten aus je zwei Tragsteinen und je einem darüberliegenden Deckstein, also zwei Jochen. Die Zwischenräume zwischen den Wandsteinen wurden sorgfältig mit Trockenmauerwerk gefüllt und sogar teilweise mit Lehm verstrichen. Die eine Schmalseite wurde aus einem Schlußstein gebildet und auf der anderen Schmalseite wurde ein schmaler Schluß- oder Schwellenstein gesetzt. Häufig war der Boden der Grabkammer mit einem Steinpflaster ausgelegt. Umgeben waren die Grabkammern mit Hügeln, die widerum eventuell mit aufrecht stehenden Steinen eingefaßt waren, um ein Abrutschen des Hügels zu verhindern.

Eisenzeit * In Mitteleuropa begann die Eisenzeit im 8. Jahrhundert v.u.Z. und dauerte ca. bis zum Ende des 1. Jahrhunderts v.u.Z. Dabei ist zwischen der früheren oder älteren Eisenzeit (800 – 450 v.u.Z.) und der späten, oder jüngeren, vorrömischen Eisenzeit (450 v.u.Z. – Ende des 1. Jahrhunderts v.u.Z.) zu unterscheiden.

Felsblockgrab * Ein Felsblockgrab (Boulder Tomb) besteht aus einem größeren Felsen oder Steinblock, der bodennah auf einer aus kleinen Tragsteinen bestehenden Kiste aufliegt. Sie befinden sich häufig in der Mitte eines Steinkreises. Ein Beispiel dazu auf diesen Seiten befindet sich auf dem Gräberfeld Folkeslunda auf der schwedischen Insel Öland. Siehe auch Henne auf Eiern.

Flachgrab * Flachgräber sind Bestattungsformen, die oberirdisch nicht zu sehen sind. Grundsätzlich sind es mehr oder weniger eingetiefte Erdgruben, die nicht an irgendwelche Bestattungsformen gebunden sind. Es können einfache Erdgräber sein, oder auch mit hölzernen oder steinernen Boden- und Seitenplatten versehene Gräber.

Galeriegrab * siehe Allée couverte

Ganggrab * Ein Ganggrab besteht aus einer Grabkammer und einem abgetrennten Gang als Zugang. Der Unterschied zu einem Großdolmen besteht dadurch, dass es statt eines axialen einen lateralen (seitlichen) Zugang hat, der aus Wand- und Decksteinen besteht. Der Gang wurde meist an beiden Enden mit Steinplatten verschlossen. Ganggräber sind/waren von rechteckigen Hügeln mit Steineinfassungen umgeben.

Großdolmen * Fügte man einem erweiterten Dolmen weitere Joche hinzu, nennt man es Großdolmen. Er besteht aus 8 bis 12 Tragsteinen und bis zu 5 Decksteinen. Die Eingangsöffnung befindet sich immer an einer der Schmalseiten. Ursprünglich standen Großdolmen quer in rechteckigen Langhügeln, welche ihrerseits durch Steinsetzungen eingefasst waren. Der Hauptverbreitungsschwerpunkt dieser Grabform liegt in Deutschland auf der Insel Rügen und in Vorpommern.

Henne auf Eiern * Bei den sogenannten „Hennen auf Eiern“ handelt es sich um Gräber, die aus einem großen, meist runden, Deckstein bestehen, welcher in Dreipunktlage etwa 0,5 Meter über dem Boden auf kleinen Tragsteinen ruht. Beispiele hierfür findet man auf dem Gräberfelderd Köpings Klint auf der schwedischen Insel Öland. Siehe auch Felsblockgrab.

Hällkista * siehe Steinkiste

Hügelgrab * siehe auch: Tumulus * In der Bronzezeit wurden die Toten vorwiegend in großen Hügelgräbern bestattet. Es gibt kleine flache, kaum erkennbare Hügel und große weit sichtbare und sich deutlich abhebende Anlagen. Häufig liegen die Grabhügel in Gruppen zusammen. Ausgestattet mit ihrer Tracht, sowie Schmuck und Waffen, legte man die Leichen in Baumsärge. Dafür wurde ein Eichenstamm längs aufgespalten und ausgehölt. Über dem Baumsarg, der auf einer Steinsetzung ruht, wurde ein Hügel aus Erde und Grasplaggen aufgeschüttet. Einmal errichtete Grabhügel nutzte man häufig mehrfach, wobei der Hügel in der Regel aufgehöht wurde. Hier eine Abbildung mit dem typischen Aufbau eines Hügelgrabes aus der älteren Bronzezeit mit dem zentralen Baumsarg und einer jüngerern Nachbestattung in einer Urne. Am Fuß des Hügels befindet sich zur Begrenzung ein Kranz aus Steinen.

Hünenbett * Als Hünenbett bezeichnet man rechteckige oder trapezförmige Steinsetzungen um einen Grabhügel oder ein Großsteingrab. Es gibt auch kammerlose Hünenbetten, die keine megalithischen Grabkammern enthalten. Bei Ausgrabungen wurde teilweise durch Erdverfärbungen nachgewiesen, daß die Bestattung in einer Holzkammer erfolgte.

Joch * Als Joch bezeichnet man zwei gegenüberliegende Tragsteine, auf denen ein Deckstein ruht.

Jungsteinzeit * siehe Neolithikum

Kugelamphoren-Kultur * Sie ist eine Kultur der Jungsteinzeit und dauerte etwa von 3100 bis 2800 v. Chr. Die typischen Tongefäße mit kugelförmigem Körper, zylindrischem, meist verziertem Hals und Ösenhenkeln am Halsansatz gaben ihr den Namen.

Megalith * Megalith ist eine Zusammensetzung der altgriechischen Worte megas = groß und lithos = Stein und steht bezeichnend für große, behauene/geglättete oder unbehauene Steinblöcke, welche als Bausteine für Kultur- und Grabanlagen (z.B. Steinsetzungen) verwendet wurden oder einzeln stehend als Monolithe (z.B. Menhire) aufgerichtet wurden.

Menhir * Menhir ist die ursprünglich bretonische (bretonisch ist eine keltische Sprache, die noch in der Bretagne/Frankreich gesprochen wird) Bezeichnung für einen hochkant aufgerichteten Stein und bedeutet eigentlich langer Stein. Sie können klein und unscheinbar sein, aber auch, so wie in der Bretagne, Größen bis zu 21 Metern bei einem geschätzten Gewicht von ca 350 Tonnen erreichen. Es gibt unbehauene Menhire und bearbeitete, bei denen die Kanten geglättet wurden. Obelix seine berühmten Hinkelsteine sind auch Menhire.

Nagelstein * Nagelsteine findet man fast ausschließlich in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Ihre Bedeutung wurzelt in der Magie. Man glaubte, wer einen Nagel ohne ihn krumm zu schlagen in den Stein eintreiben kann, der kann damit Krankheit an diesen Ort bannen. Der Aberglaube sagt, dass die Steine, in welchen sich eingeschlagene Nägel finden, bei Gewitter oder sogar schon bei heftigem Platzregen erweichen und nur dann die Nägel willig aufnehmen. Wer später mit seinem Nagel kommt, schlägt ihn nutzlos krumm. Bekannt ist auch die Nagelprobe als Gottesurteil

Neolithikum * Jungsteinzeit. In Mitteleuropa beginnt sie mit der Linearband-keramik um 5500 v.u.Z. und endet mit der Dolchzeit um 1600 v.u.Z. Im Totenkult der Jungsteinzeit wurden die Toten zunächst längere Zeit im Freien aufgebahrt, bis nur noch die Knochen übrig waren. Diese wurden dann durch einen engen Einstieg in die Grabkammer gebracht und dort mit Beigaben (Steingeräte und Tongefäße) niedergelegt.

Petroglyphen * Als Petroglyphen bezeichnet man in Stein gearbeitete, bildliche und grafische darstellungen aus prähistorischer Zeit. Fälschlicherweise wird der Begriff oft im Zusammenhang mit Felsmalereien verwendet, ist aber eigentlich nur für gravierte, geschabte oder gepickte Felskunst korrekt.

Polygonaldolmen * Bei einem Polygonaldolmen besteht die Kammer aus fünf bis neun Tragsteinen mit einem polygonalen Grundriss. Darauf liegt ein einzelner, besonders großer Deckstein. Dieser Typ kommt besonders häufig auf Seeland (Dänemark) und im schwedischen Bohuslän vor. In Schleswig-Holstein gibt es noch 11 und in Mecklenburg-Vorpommern einen.

Rollsteinpackung * Die meisten Hügel über nordischen Megalithanlagen sind aus Erde. Es bestand allerdings auch die Intention, die Hügel wie „echte“ Steinhügel aussehen zu lassen. Deshalb bedeckte man die Erdhügel mit einer Schicht aus Rollsteinen. Bei 50% der untersuchten Anlagen in Mecklenburg konnte solch eine Bedeckung nachgewiesen werden. Ein gutes Beispiel dafür sind Bilder von dem Großsteingrab Wilsen – Wilsener Hütte 3 nach seiner Rekonstruktion in Mecklenburg-Vorpommern.

Runenstein * Als Runensteine bezeichnet man hohe, zumeist aufrecht stehende Steine oder Stelen, die mit Runeninschriften versehen sind. Sie wurden primär von Wikingern zur Erinnerung an Verstorbene oder Gefallene, aber auch als Denkmäler eigener Leistungen errichtet. Die eingemeißelten Inschriften waren mittels roter, schwarzer oder weißer Farbe hervorgehoben, die heute verblichen ist oder nachgemalt wurde.

Römische Kaiserzeit * Die römische Kaiserzeit in unserem Gebiet ging von der Zeitenwende bis zum Ausgang des 4. Jahrhunderts

Röse * Eine Röse ist ein in Schweden aus Bruch- oder Rollsteinen aufgeworfener Hügel, ein sogenanntes Steinhügelgrab. Diese Art Gräber wurden vornehmlich in der nordischen Bronze- und Eisenzeit angelegt. In der Bronzezeit wurden Rösen auch über Steinkisten angelegt. Beispiele hierfür findet man auf der Seite des finnischen Gräberferfeldes Sammallahdenmäki.

Schiffssetzung * Schiffssetzungen sind Steinsetzungen in Bootform die im Ostseeraum vorkommen. Sie sind meistens Nord-Süd orientiert. Die Steine in der Schiffsmitte sind in der Regel am niedrigsten.

Schlußstein * Schlußsteine nennt man die an den Schmalseiten von Dolmen aufgestellten Tragsteine.

Schnurkeramikkultur * Sie ist ein Kulturkreis der Jungsteinzeit und datiert etwa von 2800 bis 2200 v. Chr. Die mit Schnüren eingedrückten Keramikverzierungen gaben ihr ihren Namen.

Schälchen * Als Schälchen oder auch Näpfchen werden runde oder ovale 2 – 8 cm tiefe Vertiefungen von meistens 4 – 6 cm Durchmesser bezeichnet, die Menschen vermutlich in der Bronzezeit in verlagerte, aber ansonsten unbearbeitete Steine zu wahrscheinlich kultischen Handlungen eingearbeitet haben. Auch wenn sie auf Decksteinen von Megalithanlagen vorkommen, gehören sie nur in Ausnahmefällen in den originären Bereich der Megalithkultur. Von den Megalithanlagen haben ein Drittel (mindestens) einen Deckstein, der mit Schalen versehen ist. Beispiele dazu wären auf diesen Seiten z.B. das Großsteingrab Teterow in Mecklenburg-Vorpommern oder der Dolmen Sømarkedyssen auf Møn.

Seelenloch * Ein Seelenloch diente dazu, der Seele die Möglichkeit zu geben das Grab zu verlassen und in die Außenwelt zu gelangen.

Slawenzeit * Um etwa 600 n.u.Z. beginnt die Einwanderung der Slawen aus Ost- und Südeuropa in siedlungsleere Gebiete, die im 12. Jahrhundert abgeschlossen war.

Steinhügelgrab (Schwedisch: Röse) * Steinhügelgräber sind eine Erscheinung der nordischen Bronze- und Eisenzeit. Unter den Steinhügeln befinden sich im allgemeinen Holz- oder Steinkisten, in denen einzelne oder auch zwei Tote bestattet wurden.

Steinkiste * Ein Steinkistengrab oder auch Steinkiste/Galeriegrab (schwedisch: Hällkista) ist ein kistenförmiges Grab. Es besteht aus vier oder mehr eher plattenförmigen Seitensteinen die vollständig in den Boden eingesenkt wurden. Die Kammern waren mit einer Steinplatte oder einem Block abgedeckt. Manche Steinkisten waren von einem flachem Grabhügel umgeben, der wiederum durch einen Steinkreis, ähnlich wie bei einem Hünenbett, befestigt war. Die Kleinen Ausführungen haben keinen Zugang. Die größeren haben oft Seelenlöcher als Eingang. Als Baumaterial wurde in der Region vorhandenes plattiges oder spaltbares Material verwendet.

Steinkreis * Ein Steinkreis ist ein rundes oder ovales Arrangement aus zumeist stehenden Menhiren oder Findlingen.

Steinring * Ein Kreis aus großen, oft unbehauenen Steinblöcken, der als Grabum-fassung diente. (Siehe auch Domarring).

Steinsetzung * Eine Steinsetzung ist eine Anordnung größerer Steine. Es gibt sie in unterschiedlichen Formen. Als Steinreihen wie in Carnac, Steinkreise oder Schiffssetzungen wie z.B. Ales Stenar in Schweden.

Tragstein * Als Tragsteine oder auch Wandsteine bezeichnet man die senkrechten, nebeneinander in die Erde eingelassenen Steine oder Stelen, auf denen die Decksteine ruhen.

Trichterbecherkultur * Die Trichterbecherkultur ist eine Kulturgruppe der Jungsteinzeit von 4300 bis 2800 v. Chr. Benannt wurde sie nach einer für die Kultur typische Gefäßform, den Bechern mit trichterförmigen Hals. Megalithbauten sind typisch für die Trichterbecherkultur.

Tumulus * Ein Tumulus ist die allgemeine Bezeichnung für ein Hügelgrab aus Stein, Erde oder eine Verbindung von Beiden. Er kann einfache Gräber oder Dolmen bedecken.

Urdolmen * Der Urdolmen ist die älteste Form der Großsteingräber. Vier Steinblöcke, die möglichst mit ihren glatten Seiten nach innen zeigend, liegend leicht in den Boden eingetieft wurden. Zwei Wandsteine und an den Schmalseiten Abschlußsteine. Nach der Bestattung wurde die Grabkammer mit einem Deckstein abgeschlossen. Außen war die Grabkammer mit einem Hügel, der häufig aus Steinen bestand, umgeben.

Urnengrab * In Mitteleuropa ist das Urnengrab eine Erscheinung der Bronzezeit. Zwischen 1250 v.u.Z – und 750 v.u.Z. war es in der Urnenfelder-Kultur weit verbreitet. Dabei wurden die Toten auf Scheiterhäufen verbrannt und der Leichenbrand in Urnen beigesetzt. Darauf wurde ein kleiner Hügel errichtet. Hier eine Zeichnung dazu. Am Ende der Bronzezeit verzichtete man ganz auf Hügel und grub die Urnen einfach ein. So entstanden ganze Urnenfelder.

Wandstein * siehe Tragstein

Wikingerzeit * Die Wikingerzeit wird datiert vom 08.06.793 mit dem Überfall auf das Kloster von Lindisfarne bis zum 14.10.1066, an dem Wilhelm der Eroberer Harald den II. in der Schlacht von Hastings besiegt.

Wächterstein * Wächtersteine sind meist hohe, aufrecht stehende Steine, die im Allgemeinen als Ecksteine der Gesamtanlage aufgestellt wurden. In den meisten Fällen sind sie Teil der Umfassung, können aber auch außerhalb der Umfassung stehen.