Der Wanderweg III – Dünen und Ostermoor
beginnt wieder im Ort Börger. Über einen alten Weg auf den früher die Schafe getrieben wurden, geht es in die Feldmark. Nach ein paar Hundert Metern sieht man an der linken Seite eine kleine Quelle die aus einer leichten Anhöhe sickert (Punkt 1). Über einer Orthschicht (verfestigte Humusschicht) im Boden tritt an dieser abschüssigen Stelle eine Quelle zu Tage, die vor allem in den Wintermonaten kräftig sprudelt. Der Volksmund nennt sie „Hundewelle“. Hinter der Quelle liegen die „bruunen Plakken“ und der „Goosebult“. Früher wurde dieses Gebiet als Weide von den Börger Bauern genutzt wurden. Durch eine massive Schafhaltung und der damit eintretenden Überweidung wurde die Weiden und Heideflächen östlich der Hundewelle zerstört und den Winden ausgeliefert. Nordwestwind trieb Sand in die Kämpe, die dann von Wehsanddünen überrollt und dann für die Landwirtschaft unbrauchbar wurden. Dieses Gebiet ist ca. 1000 Hektar groß. Diese Fläche wurde Anfang der 1800er Jahre aufgepflanzt. Noch heute liegen diese mächtigen Sanddünen hier. Auf dem Rückweg sehen wir noch weitere, Dünen.
An Punkt 2 befinden wir uns hier an Fleers-Grotte. Wilhelm Fleer ein Maler aus Börger schuf die Grotte weil er glücklich aus dem I. Weltkrieg nach Hause gekommen ist als Versprechen an den Herrgott Sie spiegelt den christlichen Glauben der Bevölkerung wider. Nördwestlich von hier, auf dem freien Feld vermutet man ein altes Wehrlager, denn die Flurnamen „Raue-Bult“, „vor der Hornschanze“, „Bleiham“, „Bloomhusen“ sowie „große und kleine Ossendille“ lassen vermuten, das sich hier an der Grenze zu Ostfriesland eine befestigtes Grenzsicherungslager befand.
(Punkt 3) – Vor uns liegt ein landschaftliches Kleinod. Der Volksmund nennt diese Stelle „Biskupsmeer“. Auf einer Orthschicht lief hier das Regenwasser zusammen und schuf einen Teich. Naturbelassen ist er ein Rückzugsgebiet für viele Tierarten, die man an anderer Stelle nicht mehr vorfindet. Weiter nördlich befindet sich eine Stelle die man „Voagelpoul“ nennt. Dort war ein weiterer Teich, der heute nicht mehr vorhanden ist. Früher waren viele solcher „Melmlochtpöule“ in der Heidelandschaft vorhanden. Nordwestlich in einem kleinen Waldgrundstück befinden sich Reste von Grabhügeln aus der Jungsteinzeit. Der weitere Weg führt hinter den Dünen entlang
über den „Nortenbarchsfeen“ zur Windhöhe. Hier kann man die Waldruhe finden, die viele Dichter zu Gedichten über Waldlandschaften inspirierte. Sehenswert ist auch die vielfältige Blumenpracht (im Frühling, Sommer und Herbst) am Wegesrain. Wer den Weg abkürzen möchte, folgt der gestrichelten Linie geradeaus zur L 32 – Breddenbergerstraße.
Im weiteren Verlauf unserer Wanderung durch das ehemalige Schaf- und Heideland kommen wir an Fischteichen vorbei, die vor ein paar Jahrzehnten durch Kiesabbau entstanden sind und die heute als Fischgewässer genutzt werden (Punkt 4).
Der Rückweg führt uns ein kleines Stück entlang der Landstraße 32. Links sieht man das so genannte „Goosemoor“ (Gänsemoor) in dessen Mitte die Ohe fließt. Die rechts der Straße, also nordwestlich, liegenden Sanddünen haben sich, durch den Wind angetrieben, früher über das Moor gelegt und es erstickt. Unsere Vorfahren haben uns erzählt, dass man in den Sanddünen, entlang der Breddenberger Straße Torf gegraben habe, welcher durch den Sand zusammengepresst von außerordentlich guter Qualität war. Nach ca. 500 Metern geht es wieder in den Wald. Genießen Sie die Ruhe dieser markanten Dünenlandschaft. (Punkt 5).
Hier kann man noch einmal die angesprochenen Dünen unter alten Kiefern sehen und erahnen, wie sie wüstenähnlich vor 2 bis 300 Jahren hier übers Land zogen und Teile des Hümmling erstickten. Mit einer großen Aufforstungsaktion, die der Herzog von Arenberg anordnete, wurden nach Herrschaft Napoleons über das Emsland, diese Wehsande gedämpft und gezähmt. Gepflanzt wurde damals die Grobkiefer, die wenig anspruchsvoll auf den kargen Sand gedieh. Die Dünen sind Eigentum der Markgemeinde Börger. (Punkt 6). Wir wollen hoffen, dass es so bleibt und dass diese Dünenlandschaft als Erholungsrefugium erhalten und geschützt wird. Über die Erste Drift geht es dann über die Breddenbergerstraße über die Mask zum Goosemoor.
Seit Jahrhunderten wird diese Moorlandschaft des Ohetals genutzt. Nordöstlich in Richtung Breddenberg ist es grossenteils aroundiert und flurbereinigt. Im Oberlauf aber bietet es noch den althergebrachten Anschein. Hier steht es unter Naturschutz. Es geht weiter zum Platz der alten Walkemühle.
Börger ist ein alter Mühlenstandort. Ende des 19. Jahrhunderts waren eine Wassermühle, zwei Windmühlen und eine Dampfkraftmühle in Betrieb. Deshalb ist im Börger Wappen ein Mühlenstein abgebildet. Noch 1947 war die Ostermühle in Betrieb. Hier auf diesem Platz (Punkt 8 an der Ohebrücke) befand sich bis Ende der 1910er Jahre des eine Wassermühlenanlage, die so genannte Walkemühle. Sie ist schon im Jahre 1204 (andere Berichte sprechen von 1170) urkundlich erwähnt. Seit Menschengedenken wurde hier das Korn gemahlen, die Schafwolle zu Stoff gewalkt und Öl aus Raps-, Buchen- und Leinsamen gepresst. Auf dem Mühlenhof, den wir zur rechten liegend gesehen haben, befand sich die Heuerstelle des Walkemüllers dieser Mühle. Hier, wo einst die Walkemühle stand, sah man noch 1975 alte Mühlsteine und Reste des Mühlenhauses liegen und große Teile des alten Wehres waren noch vorhanden. Heute sind nur noch wenige Holzreste unterhalb der Brücke sichtbar. Rechts von hier, oberhalb des verfallenen Wehres, war die Ohe zu einem großen Mühlenteich aufgestaut, der auch als Fischgewässer genutzt wurde. Öfters wird auch von großen Lachsfängen an der Walkemühle berichtet. Der Lachs und viele andere Fischarten sind hier nicht mehr heimisch. Seit einigen Jahren ist das Gebiet „Oberlauf der Ohe“, zu dem auch dieser Platz gehört unter Naturschutz gestellt worden, um Rückzugsgebiete für Flora und Fauna zu schaffen. In diesem Gebiet ist nur eine Weidewirtschaft mit bestimmten Auflagen erlaubt. Das ist gut so. Über diesen Mühlendamm, der an der anderen Seite des Flüsschens weitergeht ging früher der gesamte Verkehr dieser Region, denn die Landstraße 62 von Börger nach Spahnharrenstätte ist erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts gerade durch das Moor gezogen worden.
Weiter geht es entlang der L 62 – Spahnharrenstätterstraße zurück nach Börger. An Punkt 9 der Übersichtskarte hat man die Möglichkeit einer kurzen Rast an der „Osterkluse“. Diese Klause ist eine von dreien, die sich am Rande des Börger Esches befinden. Sie sind über 100 Jahre alt. Sie dienten und dienen noch als Anlaufstellen für Bittprozessionen und zur persönlichen Einkehr. Mit Hilfe des Heimatvereines Börger e.V. wurde die Anlage 1998 restauriert. Die hiesige Nachbarschaft hat die Pflege dieser Anlage übernommen.
Von hier aus geht es dann duch den Osterkamp zum Heimathaus. Die Anlage beim Heimathaus mit den Teichen lädt zu einer Rast ein. Hier ist der Heimatverein zu Hause. Das Haus wurde als Müllerhaus auf dem Mühlenhof im Jahre 1749 gebaut kam dann im Jahre 1985 baufällig hierher. Mit Liebe ist es wieder aufgebaut worden und dient als Heimathaus. Ein weitere Gebäude dient dem Heimatverein als Werkstatt.
An einem Eichenbrink vorbei geht es dann weiter zur Ortsmitte, dem Ziel das Ende des Wanderweges.